Musik zu kreieren, die im Gedächtnis hängen bleibt, dass ist das Ziel der polnischen Post-Rock Band Servants of Silence aus Puławy. Gegründet im Jahre 2008, haben die Fünf sich national längst aus der Newcomer-Ecke nach oben katapultiert. Über ihre Landesgrenzen hinaus dürfte dieser Aspekt auch nur eine Frage der Zeit sein, denn mit ihrem neuen Album „Two Billion Seconds“ zelebrieren die Polen einen sehr atmosphärischen und modernen Post-Rock mit hoher Tendenz im Wiederspielwert.
Akustisch präsentieren uns die Fünf einen Post-Rock, der irgendwo zwischen driftenden Gitarrenbögen, ruhigen, verträumten Passagen und sphärischen Klanglandschaften anzutreffen ist. Die Synergie der Instrumente ist stimmig und gut abgewogen, Servants of Silence agieren sehr dynamisch mit doch teils hoch-emotionalen Gitarrenpassagen. Auffallend auch die Rolle von Schlagzeug und Keyboard, die unterschiedlich oft in den Vordergrund gerückt werden um eine dominantere Rolle in den Stücken einzunehmen. „Waiting fort he End“ oder „Oriens“ sind zwei exzellente, gute Beispiele dafür.
Auch angetan ist man von den Stücken „Agustin’s Helicopter“ oder „One Million Things - One Million Thoughts“ indem die Polen zeigen, wie sie einen zeitgemäßen Post-Rock interpretieren. Eingängige Klangsphären, instrumentale Stimmungswechsel und leichte aggressive Gitarrenarrangements duellieren sich auf einem sehr hohen Niveau. Anzumerken wäre dazu noch die technische Stufe, denn das Album wirkt sehr ausgefeilt und ausgearbeitet bis in das letzte Detail. Für Bands, die ein geringes Budget leider nur aufweisen können, ein absolut nennenswerter Punkt in diesen Fall.
Als Fazit bleibt zu ziehen, man kann Servants of Silence für ein rundum gelungenes Album nur gratulieren. Die fünf Polen haben positiv überrascht mit ihrem Post-Rock, der durchweg instrumental gehalten ist und sicher den ein oder anderen neuen Freund dazu gewinnen kann. Ob die Musik tatsächlich 2 Billionen Sekunden lange im Kopf herumschwirren wird, muss jeder für sich entscheiden, Potenzial ist allemal vorhanden. Das komplette Album gibt es auf Soundcloud anzuhören.
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