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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Across The Waves - Ward Ends, Misery Stays (2012)

Brillianter Post-Rock aus einem Land, auf dass die gesamte Welt mit Sorge blickt.
In einigen Ländern auf dieser Welt haben Menschen weitaus schwer wiegende Sorgen und Probleme als hierzulande. Zum Beispiel der Iran. Jeder, der von der aktuellen Weltgeschichte etwas mitbekommt, weiß, was gemeint ist. Und trotzdem findet sich in der Hauptstadt Teheran eine Band mit dem Namen „Across the Waves“, welche einen Post-Rock zelebriert, der auf einem sehr hohen Niveau agiert- was man eigentlich aus dieser Region am wenigstens erwartet. Ein Post-Rock, der verbindet und keine Grenzen kennt. So mit ihrem aktuellen Album „Ward Ends, Misery Stays“.

Ob das Album mit dem Titel ein kleiner Fingerzeig zur politischen Lage ist, bleibt dahingestellt. Ich möchte mich daher ausschließlich der Musik der Vier Jungs widmen. Und diese ist in meinen Augen wohl das atmosphärischste, was ich aus dieser Region im Mittleren Osten bis dato je zu Gehör bekommen habe. Across the Waves spielen instrumentalen, sehr durchstrukturierten Post-Rock mit kleinen Anleihen aus dem Ambient-Genre. Sehr verträumt und stimmig wirken die Kompositionen, untermalt mit Gitarren im Layer-Sound und Syntie-Parts. Erwartet man ein orientalisches Flair in den Songs, wird man enttäuscht – was allerdings eher positiv zu werten ist. Denn die Vier orientieren sich eher an einem Stil von Größen wie Explosions in the Sky, Mono oder pg.lost.

Einiges Glanzstücke möchte ich trotzdem ansprechen: Da wäre zum Beispiel „Adventure into the Unknown“ ein wahres Vorzeigestück in Sachen Post-Rock und Atmosphäre, inklusive wundervoll arrangierte Drum & Gitarren Passagen im einzigartigen Traumgewand. „Cease to Exit“ kommt mit dynamischer Wendung daher, emotional und beeindruckt mit brachialen Gitarrenwänden. Und da wäre noch die beiden Titeltracks am Ende (Ward Ends & Misery Stays) bei dem Across the Waves so ziemlich alle Register ziehen im Genre vom modernen Post-Rock. Vor allem letzter Song mit seinem melancholischen und fragilen Ambiente aus Piano durchtränkten Phasen und gesprochenen Text sorgt sicher für Momente der Nachdenklichkeit und Einsicht mit seiner Botschaft.

Post-Rock von einer Band, deren Herkunft nicht im Geringstem anmerkt, findet man mit Across the Waves. Und das aus einem Land, auf das die gesamte Welt ein Auge hat mit der aktuellen, politischen Lage. Eine wirkliche unerfreuliche Sache, trotzdem, die vier Jungs aus Teheran bezaubern so jeden Freund des Post-Rocks mit ihrer Musik, hoffentlich noch sehr lange. Das komplette Werk gibt es zum Streamen auf Bandcamp und wer mag, findet dort auch einen Link zum Download.


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