Aus Tampere in Suomi stammen Locomotora, eine zweiköpfige Formation, die sich im Jahre 2006 gefunden haben. Erste Klangeindrücke gab es von den beiden Arttu Äikäs und Juha Pippola mit dem Debüt 2009, danach wurde es etwas ruhiger bis heute. Stilistisch bewegen sich Locomotora auf dem Pfad vom Post-Rock, kombiniert mit sphärischen Klanglandschaften und klassischer Musik. Auch auf ihrem neuen Werk „This very holding Back“ bleiben die Finnen ihrer Linie treu.
Seine volle Entfaltung bietet This very holding Back an Tagen oder Stunden, wenn der Puls der Zeit langsamer schlägt, denn viele Songs sind geradezu mit ruhigen und teils melancholischen Passagen durchzogen. Nicht ganz untypisch für Musik aus dem Norden. Hinzu gesellt sich der Aspekt, das Locomotora durchaus es verstehen, klassische Instrumente, wie Violine und Cello in ihren Songs zu integrieren, um Gefühle und Emotionen direkter anzusprechen. In der Kombination mit atmosphärischen Arrangements der Gitarren malen die Beiden eine sehr nachdenkliche Gefühlswelt. Schleichend, sanft und ruhig erklingen da die Stücke wie „just only above the ground“ mit ihren stringlastigen Nuancen auf minimaler Ebene. „Than we walking along“ driftet im Gesamtkonzept allerdings sehr ab, denn dieser Song ist mit teils brachialem Post-Rock die einzige Ausnahme. Aber selbst hier muss man auf dynamisch, wechselnde Passagen nicht verzichten. Ein sehr hohes, technisches Niveau haben die Finnen auf ihrem zweiten Werk angestrebt und auch erreicht.
This very holding Back richtet sich daher in erster Linie an Musikliebhaber, die es etwas geruhsamer mögen. Die Instrumentalisierung ist gut gelungen, auch wenn Post-Rock hier nicht an erster Linie stehen mag, weiß das Album durchaus anzusprechen. Und das nahezu gratis. Unter Bandcamp darf das Album unter der Rubrik ‚name your price’ heruntergeladen werden. Digipack mit schönem Artwork gibt’s für 9 Euro.
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