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Donnerstag, 21. Juli 2016

Feather Child - Inner Self Absence (2016)

Ein Debüt mit gewichtiger Aussagekraft.
Ein Entwicklungsland im Genre des Post-Rock ist Polen schon lange nicht mehr. Das Land kann auf eine Reihe traditioneller Künstler und Bands in diesem Bereich zurückblicken. Auch die junge Formation Feather Child hat Ambitionen und vor allem Talent, eines Tages im gleichen Atemzug mit Größen aus diesem Land benannt zu werden. Ein erster, fester Grundstein legt die Band mit ihrem Debüt „Inner Self Absence“. Moderner Post-Rock mit Hang zum Post-Metal sorgt für erfrischenden Wind, das ist garantiert.

Feather Child zelebrieren auf ihrem Debüt einen sehr energiegeladenen und komplexen Post-Rock, teils mit marginalen, progressiven Anleihen. Dynamisch und facettenreich sind die Gitarren instrumentalisiert und legen eine wahre Spielfreude an den Tag. Die Band geht dabei auch sehr professionell mit den Klanglandschaften um, die sehr melodisch gehalten sind. Der Härtegrad ist moderat, driftet aber nie über eine gewisse Grenze hinaus. Auch wenn der Fokus sehr auf die Arrangements der Gitarre ausgelegt ist, so wurden Schlagzeug und Bass gewisse Freiräume gewährt, um in den Songstrukturen zu harmonieren. Feather Child schlagen einen künstlerischen Weg auf dem Debüt ein, um ihre Kreativität auszuleben. Wobei mit der homogenen und der spontanen Metamorphose die Musik immer wieder überrascht, sich ständig selbst um Veränderungen formt, um viel Eigenständigkeit zu beinhalten.

Diese Konsistenz wirkt in einigen Songs ganz besonders. „Past Reflection“ ist das Paradebeispiel dafür. Hier werden akribisch Elemente aus dem Post-Genre derartig überlegt kombiniert, dass atmosphärische Landschaften mit eminenter Konsistenz entstehen. Ein sehr energischer Song und ein guter Einstieg in das Debüt. „Sky Tearing“ besticht durch betonte Gitarrenbögen zu einem atmosphärischen Klangteppich mit dynamischen Facetten. Konstruktive Melodien gehen sofort in das Ohr, um sich dort zu manifestieren. Etwas seichter agiert „Megrims“. Ein Song, der erst mit fortlaufender Länge Tempo und Härtegrad anzieht und mit eindrucksvollen Gitarreneruptionen seinen Zenit erreicht. Auch „Identity Disorder“ ist so ein Song, woran man das Talent der Vier Polen als Einheit sehr gut erkennt. Moderner und intelligenter Post-Rock auf hohem Niveau lässt ein imposantes Flair auf dem Hörer zurück.

Feather Child aus Polen haben definitiv alles, um schon bald zu etablierten Größen im Genre aufzuschließen. Inner Self Absence ist ein Debüt mit Aussagekraft und wird sicher in mancher Sammlung sich einreihen. Technisch brillant und ausgefeilt darf man die Polen dazu nur gratulieren. Die digitale Version gibt es für lohnenswerte 5 Euro, die limitierte CD mit schicken Artwork für 15 Euro, auf Bandcamp beispielsweise.





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