Ana Never haben uns bereits mit dem Werk Small Years vor 4 Jahren schon stark beeindruckt. Die aus Serbien stammende Band ist im Genre des Post-Rock recht schnell zu einer festen, etablierten Größe herangewachsen. Seitdem ist viel Zeit vergangen, die auch an der Band nicht spurlos vorübergegangen sind. Änderungen in der Besetzung sind da nicht die Ausnahme und auch stilistisch hat man sich weiterentwickelt. Mit dem neuen Album „Long Turning“ wagt man sogar noch einen Schritt weiter.
Ana Never haben den traditionellen Post-Rock auf Long Turning sehr ihre eigene Interpretation aufgedrückt. Die Serben lieben es, zu experimentieren, nicht erst seid heute. Diese Experimentierfreude drückt sich auf dem neuen Werk sehr tiefgründig und atmosphärisch aus. Bereits im Opener wird man mit den neuen Einflüssen von Ana Never konfrontiert. Trotz aller Skepsis warten auf Long Turning die typischen Klanglandschaften, die sofort unter die Haut gehen. Die Elemente aus dem Post-Rock stehen meist direkt im Vordergrund, können aber auch mal recht brachial ausufern. Das gibt Long Turning eine intelligente und dynamische Ausstrahlung. Generell haben alle fünf Songs einen sehr strukturierten Aufbau und bieten viel Abwechslung.
Denn wie angesprochen fällt es Ana Never leicht, einen Weg zu bestreiten, der sehr in Richtung moderner Post-Rock führt. Die Auslegung ist mal klassisch und emotional gehalten, wie beispielsweise im Song „I Saw You Today“. Sehr ruhig und atmosphärisch zelebrieren die Serben ihren Stil hier auf sehr hohem Niveau. Herzstück auf Long Turning ist „Martha“ ein Song mit Überlänge, wie man es von Ana Never gewohnt ist. Sehr energisch und lebhaft wird hier mit der Gitarre eine Spannung aufgebaut, um später regelrecht in Ekstase zu verfallen. Dagegen hält sich der Titelsong sehr an den Wurzeln des Post-Rock/Metal und dürfte Freunde von kraftvollen Gitarrenwänden sicher gefallen.
Als Fazit bleibt zu ziehen, Ana Never haben ihren eigenen Weg im Genre beschritten, welchen man unterstützen sollte. Long Turning ist darum auch als kleine Überraschung anzusehen, auch wenn das Album sicher nicht den breiten Massengeschmack entspricht. Trotzdem eine Bereicherung im Genre des modernen Post-Rocks darstellt. Am 26. Mai ist Veröffentlichung, vorbestellt darf Long Turning auf Bandcamp oder über Fluttery Records.
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