Vorab, mit Cassie ist nicht die amerikanische Sängerin und das Model gemeint: Cassie ist eine fünfköpfige Formation aus dem schönen Städtchen Turku, die sich dem alternativen Rock verschrieben haben. Dass Finnen gerne viel Gefühl und Herz in ihren Songs einfließen lassen, dürfte weitgehend bekannt sein – auch Cassie, die mit ihrem Debüt „Sing about Me“ den zweiten Grundstein nach ihrer EP „Something You Always Wanted To Hear“ aus dem letztem Jahr in ihrer Bandgeschichte legen.
Was Cassie von anderen Bands im Genre mehr als nur marginal abhebt, dürfte dem Hörer in erster Linie selbst auffallen – Cassie hat mit Sofia Thuren eine Frontfrau am Mikrofon, die mit ihrer emotionalen und affektiven Stimme besticht. Akustisch herum verknüpfen Cassie ein sphärisches Geflecht aus Post-Rock, Shoegaze und dem Alternativen, getragen mit gefühlsbetonten und leicht melancholischen Nuancen, welche durch expressive Gitarren-Arrangements betont werden.
Diese fallen durchaus sehr dynamisch aus, reichen von aggressiven Soloparts bis hin zu einer untermalenden Begleitung. „Gothenburg“ steht hierfür exzellent Parade. Darüber hinaus arbeiten Cassie klassische Elemente mit ein, die zum Tragen kommen. Die Band versteht es ausgezeichnet, ihre Songs wie ein großartiger Kinofilm akustisch zu inszenieren. Hervorgehoben durch ein wundervoll sphärisches Cello im Hintergrund wird man Bilder von Liebe, Tragik, Hoffnung oder Verlust daher in „Deep Sea Documentaries“ vor dem geistigen Auge vorbeiziehen sehen - in atemberaubendem Maße.
Zugegeben, Cassie sind mit ihrer Art, Musik und Emotionen zu verbinden nicht die einzige Band im Genre, selbst in ihrem Heimatland gäbe es da einige „Kollegen“, die mir spontan einfallen. Dennoch – Cassie müssen sich nicht verstecken, ganz im Gegenteil, ihre Dynamik und ihre charmante und hinreißende Musik haben etwas Einzigartiges. Jeder Freund von atmosphärischem Rock wird an den Finnen von Cassie gefallen finden, das Ganze auch noch gratis (name your price auf Bandcamp), wenn es unbedingt sein muss.
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