TrucitatE ist das Projekt vom Instrumentalisten Johannes Nonn aus Leipzig. Das Besondere ist der Aspekt, dass neben Post-Rock Einflüssen vor allem Streichinstrumente eine überdurchschnittliche Rolle spielen bei dem Stil von Johannes. Post-Rock mit Klassik vermischen ja bekanntlich viele Künstler, doch TrucitatE versteht dennoch, etwas Besonderes zu erschaffen, was sich deutlich abheben möchte. Längst kein Geheimtipp mehr, kreiert TrucitatE eine atmosphärische Symbiose aus beiden Genres. Auch auf seinem neuen Werk „A New World“ ist dieser Aspekt außerordentlich hervorragend gelungen.
Mit seiner Interpretation der modernen Klassik und dem Post-Rock hat der Leipziger nicht erst seit dem letzten Werk „Lost Summer“ für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Auf „A New World“ wartet daher ebenso eine besonders facettenreiche Vielfalt, wie bei den vorangegangenen Werken. Wie bereits angedeutet, stehen klassische Instrumente deutlich im Vordergrund. Der Fokus liegt wie üblich auf der Viola, eine sehr innige Beziehung pflegt Johann zu seinem Instrument, ausgedrückt in pure Emotionen. Aber auch Glockenspiel und andere Elemente aus der modernen Klassik durchtränken das zarte Klanggerüst vom neuen Album. Interessant ist daher auch das instrumentale Geflecht, welches TrucitatE rundum akustisch strickt. Dieses reicht von leicht melancholischen Schattierungen über alternative Post-Rock-Anleihen, welche mal dominant, mal weniger, eingearbeitet sind.
Sehr expressionistisch und gefühlbetont erklingen daher die Stücke wie „Earth“ oder „Journey“, welche recht dynamisch und harmonisch ins Ohr gehen. Wundervolle, arrangierte Landschaften aus der Klassik warten hier, entdeckt zu werden. Mit leicht romantischer Note erstrahlt „Earth 2.0“, ein charmantes Stück mit vielschichtigen Arrangements. Sehr getragen vom kreativen Spiel von Johannes und seinem Instrument. Ein wenig aus der Reihe tanzt dagegen „Meteor“, bei dem die Anteile im Post-Rock sehr ausgeprägt sind und einen sehr energiegeladenen Rahmen bilden. Auffällig wurden hier die klassischen Elemente sehr in den Hintergrund gerückt, um hochenergische Gitarrenwände zu positionieren.
A New World ist ein routiniertes und interessantes Album geworden, welches nahtlos anknüpft an dem steilen Erfolgsweg nach oben von Johannes Nonn. Ein Geschenk im modernen Genre der Klassik, welches definitiv seine Daseinsberechtigung besitzt. Das Album gibt es unter der Rubrik „pay what u want“ auf Bandcamp, als Musikliebhaber sollte man den guten Johannes trotzdem unterstützen, einfach nur um Danke zu sagen.
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