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Donnerstag, 25. August 2016

Tyrell Corporation - Hundur (2016)

Hundur Tyrell Corporation
Post-Rock voller Spielfreude und Engagement.
Ein ambitioniertes Land im Bereich des Post-Rock ist Spanien nun nicht gerade. Allerdings haben wir schon einige sehr talentierte Künstler und Formationen hier auf Gezeitenstrom vorgestellt und sind immer wieder beeindruckt. Hinzu kommt nun die Band Tyrell Corporation aus Ceuta, eine Stadt an der Straße von Gibraltar. Tyrell Corporation, deren Name aus dem Blade-Runner Universum hergeleitet wurde, erschaffen modernen Post-Rock mit facettenreichen Verschachtelungen. Nach mehr als drei Monaten harter Arbeit und gegen alle Widrigkeiten präsentieren die 5 Spanier ihr neues Album „Hundur“, durchaus mit Tendenzen zum Durchbruch.

Auf dem Album finden sich dennoch ältere Songs wieder, welche neu aufgenommen wurden. Natürlich bietet Hundur auch neue Lieder aus der Feder der Spanier, an den man erkennen kann, welchen Reifeprozess die Fünf vollzogen haben. Die Breite der Stücke reicht vom atmosphärischen Post-Rock mit leichten Anleihen aus dem Ambient. Auch progressive Nuancen wird man auf dem Album vorfinden. Tyrell Corporation haben auch ein wenig den Drang mit dem Post-Rock zu experimentieren, die Klangstrukturen sind makellos mit den Instrumenten der Spanier vernetzt. Das Tempo ist moderat und sehr dynamisch, mit eingängigen Bögen bauen die Jungs Klanglandschaften mit den Gitarren auf. Auffällig auf Hundur ist der Aspekt, dass Spielfreude und Engagement sehr vorbestimmend sind und niemals droht, davon abzudriften. Hin und wieder ertappt man sich dabei, sich in die Post-Rock-Landschaften der Spanier zu verlieren.

Ein gutes Beispiel dafür ist „Farewell“, ein Stück mit treibenden Gitarrenpassagen und ausgeglichenen Momenten. Erst ruhig und emotional wird die Spannung nach und nach aufgebaut, um mit kraftvollen Gitarren den Song zu vollenden. Der Opener „Aiaulidi“ hat progressive Elemente als Primärattribut, was den Song auf dem Album recht einzigartig macht. Traditionellen Post-Rock mit typischen Bögen findet man bei Liedern wie „Predator song“ oder „Admiral Van Helsing“. Beide verbinden diese eingängigen Gitarrenstrukturen mit treibenden Abschnitten. „Eyjafjallajökull“, benannt nach dem Vulkan, zeigt eindeutige Parallelen zu skandinavischen Größen im Post-Rock-Genre. Erstaunlich, dass die Spanier stilistisch hier kaum zu unterscheiden sind. Beeindruckend agiert auch „Salton Sea“ mit Vernetzung aus Bereichen vom Ambient und Post-Rock, weist Tyrell Corporation als solide Formation im Genre aus.

Tyrell Corporation sollte man daher im Auge behalten, denn die Spanier zeigen Potenzial und wird der Weg beibehalten, dann wird der Bekanntheitsgrad auch immer weiter nach Oben führen. Technisch gibt es an Hundur keine Kritik, das Album ist für die Maße sehr ordentlich. Zieht man den Gesichtspunkt heran, dass Hundur unter der Rubrik „name your price“ auf Bandcamp erhältlich ist, darf man den fünf Spanier ruhig eine Chance mit ihrem Post-Rock geben.




TRACK LIST

1. Aiaulidi 03:16
2. Salton Sea 05:19
3. Farewell 06:43
4. Cowboy from Mars 04:33
5. Syd Barret at Lullaby's Castle 04:49
6. 3,6 pounds rooster fish from Tunguska 05:17
7. Eyjafjallajökull 04:00
8. Predator song 04:51
9. Admiral Van Helsing 03:54
10. A powder path 07:58
11. The fat frog 05:13
12. Dope 04:32








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