Gezeitenstrom beschäftigt sich ja mit atmosphärischer Musik. Das ist bekannt, trotzdem gibt es heute ein Unikat zu lesen. Denn hochgradig atmosphärisch ist die Musik von Mei-Ling Grey, die Frau hinter dem Projekt Myristica. Das besondere - ihr neues Album „Star-filled Skies“ wurde von ihrer 12 jährigen Tochter inspiriert. Was man dem Album auch sofort anmerkt, im positiven Sinne. Denn schlagartig wird man zurück in seine eigene Kindheit versetzt, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
Was bezaubernd ist, denn die Zeit, wo man noch Schmetterlinge auf den Wiesen fangen versuchte und die Welt ohne Schwermut und Sorgen war – wer erinnert sich nicht gerne zurück daran? Akustisch auf dem Punkt gebracht durch moderne Klassik, mit facettenreichen Anleihen auch aus dem Ambient. Stets im Vordergrund stehen Klavierarrangements, welche mit einer Leichtigkeit die Magie der Kindheit einfangen und auch herüberbringen. Unterstützt von klassischen Instrumenten wie Violine oder der Oboe, auch Glockenspiel und minimale Synthieparts, runden den Zauber von Star-filled Skies sehr graziös ab. Diese Klanglandschaften, haben durchaus melancholisches Flair, driften aber nie sehr weit davon ab.
Einzig und allein die Botschaft der Stücke ist immer gleich. Die Kindheit ist ein wertvolles Gut, an das wir uns gerne versuchen zu erinnern. Das wird wunderbar offenbart in Stücken wie „Tree of Life“ oder „Lost inside a dream“. Sehr anmutig und fast schon mit zierlicher Ästhetik erklingt „Mama“ ein sehr nachdenklicher Song, der die Beziehung von Kind und Mutter in wundervollen Ambiente erklingen lässt. Generell kann man nicht treffsicher einzelne Stücke auf dem Album hervorheben. Jeder Song beschäftigt sich mit einem Thema, als man noch Träume als Kind hatte und eingebettet war, in einer beschützen Welt.
Mag ein wenig philosophisch das Ganze klingen, aber Star-Filled Skies verneigt sich akustisch vor der unberührten Kindheit auf einem einzigartigen Niveau. Wer gerne seine Gedanken zur Musik schweifen lässt, ist hier genau richtig. Stream und Kaufoption wie gehabt auf Bandcamp.
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