Freitag, 3. Juni 2016

If These Trees Could Talk - The Bones of a Dying World (2016)

Sollte in jeder Post-Rock Sammlung vertreten sein.
Lange hat man warten müssen, nun ist es endlich da. Die Rede ist vom 4. Studioalbum der Post-Rock Wegbereiter von If These Trees Could Talk. Vier Jahre sind seit dem letzten Album der Amerikaner in das Land gezogen, untätig war man aber in keiner Weise. Die Band, welche einen außergewöhnlichen Stil zelebriert und eine hohe Fangemeinschaft aufweisen kann, vereinen modernen Post-Rock mit Post-Metal auf ihrem neuen Werk „The Bones of a Dying World“ auf sehr intelligente Weise. Das Warten hat sich definitiv ausgezahlt.

Um es vorwegzunehmen, The Bones of a Dying World ist ein sehr komplexes, vielschichtiges und hochdynamisches Album geworden. Man wird nicht nur auf reinen Post-Rock stoßen, If These Trees Could Talk haben ihre Freude daran, damit zu experimentieren. Die Gitarrenbögen sind emotionsgeladen und können schon recht ausufernd ausfallen. Sehr facettenreich ist die Instrumentalisierung mit der Gitarre, spannt sehr gefühlsbetont weite Bögen von fragil bis zu brachial. Die Amerikaner nehmen sogar Nuancen aus dem progressiven Rock und Metal, um einige Songs besonders hervorzuheben auf dem neuen Album. Neun Songs bietet das Werk, jeder Song fasziniert auf seine ganz spezielle Weise. Die Palette reicht hier von ruhigen Momenten bis zu energiegeladenen Gitarreneruptionen. Leidenschaft ist es, was diese Mischung auch so besonders macht und auszeichnet.

Auf ein paar Songs muss man sich einlassen können, wird aber belohnt von Klanglandschaften weitab des Mainstream. „Iron Glacier“ ist da so ein Beispiel. Die Tension in diesem Song ist besonders zu spüren mit seinen umsichtigen Arrangements. Zwar ist der Post-Rock Anteil sehr übersichtlich gehalten, dafür dominieren andere Aspekte. Vor allem diese Gitarrenarrangements, welche sich in das Musikherz bohren, lassen einem nicht mehr los. Auch bemerkenswert ist „After the Smoke Clears“, ein sehr moderner Post-Rock Song mit expressionistischem Niveau.

Für Freunde, die es kräftig und energisch mögen kommt „Earth Crawler“ da gerade recht. Hier ziehen die Amerikaner alle Register aus dem Post-Metal. Und während „Berlin“ mit Anleihen aus diversen Rock-Genres schon ein wenig einzigartig auf dem Album erstrahlt, haben If These Trees Could Talk mit „One Sky Above us“ einen Diamanten im Post-Rock Genre abgeliefert. Im letzten Song verschachteln die Jungs modernen Post-Rock mit weiten Gitarrenbögen zu einem atmosphärischen Klangteppich und wird sicher noch sehr häufig in den Ohren widerhallen.

The Bones of a Dying World ist an Vielschichtigkeit kaum zu überbieten und sollte in jeder Post-Rock Sammlung vertreten sein. Auf diesem Album wird sicher jeder sein ganz persönliches Highlight ausmachen und das Album so aufnehmen, wie es If These Trees Could Talk auch erschaffen haben – mit dem Herzen. Kaufoption auf Bandcamp oder Metalblade Records.




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