Samstag, 4. Juni 2016

Ceasetone - Two Strangers (2016)

Fast auf einer Ebene mit bekannten, nationalen Größen.
Island hat nicht nur wundervolle Landschaften zu bieten, auch eine reiche und bunte Musikszene ist in diesem Land heimisch. Einige haben wir schon vorgestellt und immer bestätigt sich, dass diese Künstler durchaus großes Potenzial innehaben. Das gilt auch für die Band Ceasetone, die durchaus Anleihen ihrer Landsleute von Sigur Rós in ihren Songs aufweisen. Gegründet im Jahre 2012 gibt es mit „Two Strangers“ das erste Album der Band. Auch wenn man Parallelen entdecken mag, behält das Album eine große Eigenständigkeit.

Stilistisch kann man sagen, Two Strangers ist ein komplexes und vielschichtiges Werk geworden. Die Isländer verknüpfen auf emotionaler Weise Elemente aus dem Post/Prog-Rock, Shoegaze und Folk. Gespickt mit elektronischen Nuancen verweben Ceasetone einen sehr atmosphärischen Klangteppich, welcher durchaus das Zeug besitzt, einen mitzureißen. Die Instrumentalisierung ist vielfältig und facettenreich, der Gesang reiht sich nahtlos in die Klangbögen ein. Auch klassische Instrumente, welche typisch im Genre sind, wird man nicht vermissen. Auch dynamisch machen die Isländer auf ihrem Album alles richtig, energiegeladene Songs wechseln sich in perfekter Linie mit ruhigeren Stücken ab und geben einen immer das Gefühl, musikalisch berührt zu werden.

Auf Two Strangers wird man daher auf vielfältige Interpretationen von Ceasetone im Genre des Rocks stoßen. Das geht beim Opener „Two Roads“ schon los, ein lebhafter und energiegeladener Song, der das große Talent der Vier aufzeigt. Beim Hören der Stücke wird man sanft aus der Welt gerissen mit akustischen und leicht elektronischen Gitarrenspielen, Basseinlagen und minimalen Folkeinflüssen, die so typisch sind für die Insel. Sehr gefühlsbetont erklingen da auch die nahezu akustischen Songs wie „Sight of your Life“ oder „Darker Days“, ein sehr melancholisches Stück. „Lo-Fi“ oder „Humble History Song“ sind Paradebeispiele für die Kombination von Post-Rock und dem Alternativen. Auch hervorzuheben wäre „The Bright Side“ mit einprägsamen Vocals und gänsehauttypischen Arrangements der Instrumente.

Ceasetone stehen zwar erst am Anfang ihrer Karriere, trotzdem kann man die Vier sicher bald in einem Atemzug mit nationalen Größen heranziehen. Das Album ist technisch brillant ausgearbeitet und stellt daher eine Alternative da, wenn es darum geht, neue und außergewöhnliche Musik aus Island zu entdecken. Stream und Kaufoption, unter anderem, auf Bandcamp.





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