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Dienstag, 26. Juli 2016

The Orchid - Apogee, Perigee (2016)

Ein akustisches Essay über die Isolation.
Besonders faszinierend an The Orchid ist der Aspekt, dass man alle paar Jahre aus der Versenkung wieder auftaucht, um ein Album vorzulegen, welches in Sachen Kreativität und Inspiration hohe Maßstäbe anlegt. Bereits vor vier Jahren hat die Band mit ihrem Post-Rock-Werk „Beyond the Vast, Endless Sea“ hier auf Gezeitenstrom großen Eindruck hinterlassen. Danach war es wieder ruhiger um die Amerikaner, bis heute. Denn man hat sich die Zeit genommen um sich weiter zu entwickeln, was man auf ihrem neuen Album „Apogee, Perigee“ sehr gut heraushören kann.

Hat man mit dem Vorgängeralbum noch shoegaze-lastigen Post-Rock erschaffen, schippern The Orchid nun mehr und mehr in experimentelle Gewässer der Akustik. Das Album Apogee, Perigee verfolgt auch einem Konzept, es beschäftigt sich nämlich mit dem Thema der Isolation. Dieses emotionale Thema ist in allen sechs Songs sehr unterschiedlich konzipiert und The Orchid interpretieren das auch auf eine sehr umfassende Weise.

In den Klangstrukturen weicht nun der moderne Post-Rock mehr und mehr den Einflüssen aus dem Math & Art Rock, verschwindet aber nie komplett. Diese Kombination aus energiegeladenen Gitarrenwänden und dynamischen Wendungen aus Tempo und Härte lassen den kreativen Prozess der Band sich sehr nahe anfühlen. Auch klassische Instrumente wie Cello und Violine sind ebenfalls eingearbeitet und geben einzelne Songs einen expressionistischen Touch.

Ein sehr gutes Beispiel dafür ist der Song „A City of Plaster“. Sehr ruhig und beschaulich wird hier mit den klassischen Instrumenten eine Stimmung der Einsamkeit eingefangen. Das Isolation viele Facetten in den Augen von The Orchid besitzt, erschließen sich in den Songs wie „The Astronaut“ oder „Decompressor/The last Dive“. Auf sehr intelligente Weise werden Gitarren als emotionales Bindeglied in den Klangsphären platziert und entfalten dadurch ihre Botschaft dank großartiger Arpeggien.

Für Freunde von traditionellen Post-Rock haben The Orchid „My Affinity of Fire“ in petto, ein Stück, welches sich etwas abhebt auf dem Album mit seinen eingängigen Klanglandschaften und dynamischen Wendungen. Sehr gefallen tut auch das ruhige Lied „Life in Retrograde“, bei dem die Verschachtelung von alternativen Rockelementen mit Teilen aus dem Post-Genre und auch aus dem Ambient sehr gut gelungen ist.

Im Ganzen ist Apogee, Perigee schon ein sehr großer Schritt nach vorne für die Karriere von den fünf Amerikanern. Das Album gelingt es durchaus, aus bekannte Schemen auszubrechen und neue Wege einzuschlagen. Für den Mut darf man the Orchid durchaus Respekt zollen. Eine neue Richtung, die akustisch und technisch nahezu perfekt umgesetzt wurde. Freunde von experimentellen Rock finden sicher Gefallen am neuen Album. Stream- und Kaufoption auf Bandcamp.





 Relevante Links zu The Orchid:


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