Montag, 8. August 2016

Secoya - The World Is Yours (2016)

"Listening to Secoya is like a gate opens to past"
Auch wenn gerade Olympia ist und das Cover es irgendwie auch betont – musikalisch trennen Welten zwischen folgender Musik und dem Ereignis in Rio. Aus Bristol stammt George Robinson, der Kreativkopf hinter dem Projekt Secoya. Bereits im letzten Jahr gelang dem Engländer mit seinem Debüt „Ghost“ einen ersten Achtungserfolg im Genre des Ambient. Der musikalische Wertegang von George ist dabei klassisch: Im Kindesalter begann seine musikalische Reise am Klavier. Als er älter wurde, entdeckte er verschiedene Arten von Musik und verschiedene Methoden, um diese zu erschaffen. „The World is Yours“ ist das zweite Album von Secoya, welches sich vom Vorgänger schon deutlich unterscheidet.

Denn das Album setzt verstärkt auf klassische Instrumente als auf Synthie-Spiele. George vertritt auch die Meinung, dass im Bereich des Ambient viel zu selten klassische und akustische Instrumente eingesetzt werden und der Synthesizer eine viel zu dominante Rolle eingenommen hat. Aber ohne geht es irgendwie nicht, auch auf dem neuen Werk von dem Briten. Trotzdem verschmelzen die Synthieparts elegant mit Klängen von Klavier oder Streicherarrangements, bauen so eine fragile und magische Klanglandschaft auf. Die Positionierung dieser Instrumente steht oft an der Spitze, auch Chöre werden nahtlos in die Strukturen mit eingebunden. Untermalt mit recht melancholischen Nuancen. Auch Elemente aus dem Post-Rock werden mit eingestreut, auch wenn diese sehr marginal gehalten wurden und nur manchmal recht deutlich zum ausdruck gebracht werden.

Sehr emotional geht The world is Yours daher auch zur Sache, denn der Brite versucht mit seiner Musik etwas auszudrücken. Sie spiegelt die Umgebung von dem Land wieder, wo George lebt. Die Dunkelheit aber auch die Schönheit der Stadt, wo er auch einen großen Teil seiner Zeit verbringt. Diese Mischung wurde auf dem Punkt auch nahezu perfekt eingefangen, lauscht man Songs wie „Ruins“ oder „November Dusk“. Die musikalische Kompetenz in den Songs lässt sich bei geschlossenen Augen beinahe greifen, so verträumt und versunken taucht man in diese Atmosphäre ein.

Sehr komplex agieren auch Stücke beispielsweise „Saturated“ und „Towers“, wo grazile und beschauliche Landschaften der Akustik einem vor Augen gehalten werden. Die Songs vermitteln eine breite Palette von Emotionen aus verzweifelter Trauer aber auch freudige Euphorie. Das ist es auch, was George Robinson seinen Hörern mit auf dem Weg geben möchte. Beide Seiten gehören zum Leben einfach dazu.

Zum Schluss bleibt der Eindruck, „The World is Yours“ segelt in bekannte Gewässer von gefühlsbetonten Ambient, wie man es eben auch schätzt und mag. Die Kompositionen sind allesamt detailliert und vielschichtig, vermissen wird man auf dem Album genretechnisch nichts. Secoya dürfte daher interessant für Freunde von versunkener, romantischer Melancholie sein. Das Album gibt es digital oder physisch als CD, erwerb auf Bandcamp oder dem Label von Secoya: Fluttery Records.




TRACK LIST
1. The World Is Yours
2. Ruins
3. Saturated
4. November Dusk
5. Towers
6. Ever
7. Nothing
8. Paris
9. An Exercise In Frustration


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