Dienstag, 19. Juli 2016

Thomas Laduguie - Cellosphères (2016)

Romantische Neoklassik aus Frankreich.
Klassisch, ruhig und verträumt, das sind primäre Attribute der Kompositionen vom Franzosen Thomas Laduguie aus Toulouse. Im Flair der Neoklassik erschafft der Franzose eine atemberaubende Atmosphäre mit seiner Musik. Gleichermaßen mit dem Klavier und dem Cello zaubert der Multiinstrumentalist ein akustisches Filmerlebnis in den Kopf. Auch auf seinem neuen Werk „Cellosphères“ interpretiert der Franzose die moderne Klassik auf seine, ganz spezielle Weise.

Wie der Name Cellosphères schon vermuten lässt, wird hier das Augenmerk auf ein ganz spezielles Instrument gelegt. Trotzdem schafft der Franzose einen guten Überblick zu wahren, um es nicht all zu dominant in den Vordergrund zu rücken. Auch das Klavier beherrscht Thomas Laduguie wie im Schlaf. Beide Instrumente verschmelzen in den Kompositionen zu einem sehr heterogenen Gefüge, welches zusätzlich mit marginalen Facetten aus dem Ambient aufpoliert wird. Diese Klanglandschaft hält einen hauchzarten melancholischen Touch inne, welcher auch von Lied zu Lied weitergetragen wird. Recht expressionistisch klingen die Stücke, die doch sehr emotional ausgefallen sind auf dem Album.

Cellosphères lebt deshalb von der Tragweite der beiden Instrumente, die abwechselnd ihre Glanzpunkte auf allen 6 Liedern haben. Das bekommt man schon im Opener „Aerius“ zu hören, ein Song mit einer sehr romantischen Aura. Charmant und gleichzeitig leicht fragil forcieren Klavier und Cello im Einklang ein Gefühl von Harmonie. Etwas anders tritt „Forest“ auf dem Werk auf. Mit eingestreuten Naturgeräuschen entführt der Franzose den Hörer tief in die Wälder mit seiner akustischen Schönheit. Dagegen kann man ruhig den Song „Esperanza“ als klassische Liebeserklärung zur Neoklassik heranziehen. Verträumte Klavierpassagen und ein emotionales Cellospiel duellieren sich hier auf ein ganz herzergreifendes Niveau. Fabuleux! Als ein kleines Juwel im Genre darf man diesen Song schon ansehen.

Freunde von neoklassischen Klängen werden mit Cellosphères nichts falsch machen. Im Gegenteil, Thomas Laduguie ist ein sehr talentierter Musiker und ein unbeschriebenes Blatt, zumindest hierzulande. Es ist schön zu sehen, mit welchem Herzblut der Franzose Cellosphères kreiert hat. Für 3,49 Euro noch dazu ein klares Schnäppchen für wahre Kunst im Genre.




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