Wer denkt, im Post-Rock Sektor gibt es keine großen Überraschungen mehr, der ist noch nicht über The Anthropophobia Project gestolpert. Hinter diesem amerikanischen Projekt steckt der ambitionierte Musiker Mike Harisson.
Er kreiert einen sehr modernen, recht dynamischen Post-Rock, der geradezu danach schreit, entdeckt zu werden. Und trotzdem hat Mike ein Problem, wie so viele gute Musiker aus dem Untergrund. Bereits mit seinem selbst betitelten Album, welches ein wahrer Hörgenuss ist, tat man sich schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen. Mit seiner neuen EP „Purple“ versucht der Musiker einen neuen Anlauf.
Purple ist stilistisch angesiedelt im Genre des modernen Post-Rock, kombiniert allerdings üppige Facetten aus dem alternativen Rock und Teilen des Experimentellen. Auf Purple gibt es verträumte und emotional-gebundene Gitarrenstafetten, welche dem Ganzen einen sehr expressiven Touch verleihen. Doch während viele Bands einen Weg suchen, ihre Kompositionen marginal von der Masse etwas abheben zu wollen, schafft Mike Harisson, eine große Portion Eigenständigkeit seinen Songs einzuhauchen. Man wird in erster Linie daher auf Klanglandschaften stoßen, die dynamisch vieles ausmachen, was im Post-Rock für Begeisterung steht.
Der Song „Wake Me Before Dawn“ ist dafür das prägnanteste Beispiel. Eingängige Klangstrukturen und sehr sphärischen Arrangements der Gitarre, welche mal nicht als Primär-Instrument dargestellt wird. Klasse. Irgendwie gelingt es dem Amerikaner perfekt, einen idealen Spagat zwischen Aggressivität und Melancholie zu schlagen. Dieser Punkt zieht sich durch alle Songs auf der EP und vor allem auf seinen Album, nie hat man das Gefühl von Eintönigkeit.
Da darf man auf weitere Werke von Mike gespannt sein, eine wahrlich sehr talentierter Musiker und echte Bereicherung im Post-Rock Genre. Schön zu sehen und vor allem zu hören, dass es so etwas noch gibt. Die EP (und sein Album) ist unter der Rubrik ‚name your price‘ auf Bandcamp zu haben. Eine echte Empfehlung!
Relevante Links zu The Anthropophobia Projeck:
- Bandcamp || Facebook || Soundcloud
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen