Ein Geheimtipp sind die fünf Amerikaner von Joy Wants Eternity schon lange nicht mehr. Seit einigen Jahren fest etabliert und gleichermaßen anerkannt bei Fans und Kritikern. Leider vergehen zwischen den Alben so einige Jahre, Zeit, was die Band vermutlich braucht, um der Perfektion im modernen Post-Rock näher und näher zu kommen. Mit dem aktuellen Album "The Fog is Rising" wird man jedenfalls sehr, sehr nahe an diese Grenze geführt.
Denn was die Amerikaner abgeliefert haben, setzt eine ziemlich hohe Messlatte an. Stilistisch sind Joy Wants Eternity ihrer Linie seit dem letzten Album You Who Pretend to Sleep von 2007 prinzipiell treu geblieben. Trotzdem merkt man The Fog is Rising einen Quantensprung und Reifegrad an. Eine Wendepunkt in der Karriere? Sicher nicht, denn die Kompositionen klingen frischer, moderner und ausgefeilter denn je. Zwar wurde am Tempo ein wenig geschraubt, etwas gemächlicher und bedächtiger agiert die Band auf dem aktuellen Album. Dennoch erklingen atmosphärische Arrangements mit drückenden Gitarrenpartien und eindrucksvollen Klanglandschaften. Diese fallen auch sehr dynamisch aus, ruhigere mid-parts und brachiale Endings inklusive. Bis auf "In Camera", dem letzten Stück, welches mit Pianoklängen und melancholischen Nuancen eher die Ausnahme vom Gesamtbild anzusehen ist. Im Vordergrund von The Fog is Rising steht moderner Post-Rock, und zwar auf einem sehr hohen Niveau mit all seinen Facetten.
Man mag mir zustimmen oder auch nicht, The Fog is Rising ist ein modernen Post-Rock Märchen der fünf Amerikaner von Joy Wants Eternity. Bewundernswert, aber nicht weniger erstaunlich, mit welcher Finesse die Band am Album geschraubt hat. Da braucht man nicht lange überlegen, ein weiterer Meilenstein in der Karriere und als Empfehlung für Fans von Mono oder Explosions in the Sky daher auch anzumerken. Will man sich selbst ein Bild machen, das komplette Album gibt es als Stream auf Bandcamp.
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