Dienstag, 4. Oktober 2016

Floating In Space - The Edge Of The Light (2016)

FLOATING IN SPACE The Edge Of The Light

Kinoreifer Post-Rock und ein Highlight in diesem Herbst.

Ein Blick in den Nachthimmel reicht meist aus, um mit den Gedanken an weit entfernte Orte zu reisen. Viele Künstler haben sich diesem Thema angenommen, selbst im Bereich der Musik ist die Unendlichkeit von Zeit und Raum auf vielerlei Arten aufgezeigt worden. Floating In Space möchte den Hörer daher mitnehmen auf diese Reise, im musikalischen Sinn. Frontmann von diesem Post-Rock Projekt ist der Spanier und Multiinstrumentalist Ruben Caballero. Mit seinem neuen Werk „The Edge Of The Light“ beschreibt der Musiker eine Welt, wo Licht und Schatten, Ruhe und Ängste, Einsamkeit und Zweisamkeit sich in der Weite des Raumes treffen.

Das Albumkonzept ist klar definiert. Doch bevor wir zwischen Sternen und Planeten verweilen, noch ein wichtiger Aspekt von Ruben Caballero. Es gibt zwei Dinge, die nie aufhören ihn zu inspirieren: Ein Blick aus dem Fenster auf das Meer und den Himmel. Aber auch ausgedehnte Nachtwanderungen sind starke Inspirationsquellen, um die Gefühle zu seiner Musik zu beschreiben. Das kommt nicht von ungefähr - Jávea ist die Heimatstadt von Ruben und ein wirklich malerisches Paradies auf Erden. Seine Erfahrungen und Emotionen hat der kreative Kopf auf seinem neuen Album einfließen lassen. The Edge Of The Light ist ein kinoreifes Post-Rock Erlebnis geworden, welches neue Maßstäbe setzten könnte.

Musikalisch ist Ruben ein Perfektionist. Seinem Projekt Floating In Space merkt man die akribische Raffinesse in den Klangstrukturen auch daher sehr deutlich an. Die thematische Atmosphäre wurde perfekt eingefangen, instrumentalisiert mit Klavier, Synthesizer und natürlich den typischen, elektronischen Gitarrenarrangements. Die Facetten reichen über moderne Post-Rock Anleihen bis über sphärische Elemente aus dem Ambient, durchdrängt mit ätherischen und komplexen Klanglandschaften. Die gewohnten Klangkulissen aus routinierten Kompositionen und verträumten Passagen greifen tief in die eigene Welt der Gefühle ein. Die klug aufgestellten Klangfarben versprechen akustische Landschaften intensiver Harmonie, melodisch und doch anmutig aufgestellt.

Ein fabelhafter Trip der Akustik durch viele Stationen am themenbasierten Inhalt.

Multiinstrumentalist Ruben Caballero

Insgesamt bietet das Album 12 Songs von unterschiedlicher Dynamik und Eleganz. Recht oft ist führendes Instrument das Klavier, unterstrichen von begleitenden Gitarreneffekten. Ein atemberaubendes Erlebnis bietet sich daher in Stücken wie „Distance“, „Planetary“ oder „Clocks“. Verträumt und mit melancholischen Nuancen entführen diese Stücke in unendliche Weiten des Raumes. „Confessions“ oder „First Dawn“ erklingt mit marginalen experimentellen Anleihen und starker Betonung auf die Synth-Spiele. Beide Lieder greifen das Thema rund um All und Entfernung sehr poetisch auf.

Primär die Segmente aus dem Post-Rock finden ihren Platz in Songs wie beispielsweise „Beyond the Stars“, bei dem großen Wert auf energische Gitarren gelegt wird. Mit dem Zusammenspiel von Klavier ein Hörvergnügen, welches im Ohr hängen bleibt. Die intelligente Verschachtelung der Instrumente ist eine Erfahrung, die sich wie ein heterogenes Gefüge anfühlt in der Klangvielfalt von The Edge Of The Light. Mit „Timeless Horizon“ erreicht der akustische Ausflug ihren Höhepunkt, bei dem kraftvoll und energisch noch einmal alle Register gezogen werden.

Abschließend kann man festhalten: The Edge Of The Light ist ein fabelhafter Trip der Akustik durch viele Stationen am themenbasierten Inhalt. Technisch brillant und über den Standard hinaus zelebriert Ruben Caballero eine Musik auf einem Niveau wie Größen wie U137 oder Lights & Motion. Gestartet wird die Reise durch Raum und Zeit am 15.Oktober 2016 über das Label von Deep Elm Records. Alles was man braucht, um einzutauchen in diese ausdrucksvolle Atmosphäre, bringt The Edge Of The Light von selbst mit. Daher empfehlenswerter, kinoreifer Post-Rock und ein Highlight in diesem Herbst.




TRACK LIST

1. Oceans 2:27
2. Beyond The Stars 3:46
3. Backlights 3:03
4. First Dawn 2:58
5. Radiant 3:02
6. Clocks 1:19
07. Starfeed 2:18
08. Distance 3:02
09. Confessions 2:22
10. Redshift 3:57
11. Planetary 3:33
12. Timeless Horizon 3:50







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