Dienstag, 18. Oktober 2016

Antier - De La Quimera, El Dolor (2016)

 De La Quimera, El Dolor by Antier

Eindrucksvoller Post-Rock aus Spanien mit Besonderheit.

Für eine Überraschung sind spanische Formationen immer gut, zuletzt erst wieder bewiesen haben das Tyrell Corporation. Auch nachfolgende Band dürfte, zumindest auf nationaler Ebene, für reges Aufsehen sorgen, davon darf man ausgehen. Die Rede ist von Antier, ein Post-Rock-Duo aus Barcelona. Santiago Arderiu und Victor Gil sind die Protagonisten dieser aufstrebenden Formation, welche einen soliden Grundstein mit ihrem Album „De La Quimera, El Dolor“ legen. Moderne Post-Rock Landschaften mit einer Besonderheit, die man nicht oft zu Gehör bekommt. Und das völlig gratis.

Antier werden in Zukunft noch öfters von sich reden machen, das spanische Duo hat enorme Qualität und Potenzial. Stilistisch bewegt man sich in moderne Post-Rock Gefilden, energiegeladene Passagen und eingängige Gitarren sind allerdings nicht nur das Aushängeschild der Band. Das Außergewöhnliche ist der Sprechgesang, der in die Klangstrukturen der Beiden einfließt. Nun können wir nur erahnen, worüber die Spanier uns erzählen möchten, vom Umfang her ist das schon ein besonderer Aspekt.

Abgesehen davon ist der musikalische Post-Rock von Antier auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt, der dynamisch und emotional unter die Haut geht. Verflochten recht oft mit marginalen Anleihen aus klassischen Instrumenten und Teilen des progressiven Rock, kann man schon behaupten, das die Beiden dabei sein können, neue Impulse im Genre zu setzen. Das ist gar nicht so hoch-gegriffen, mag der Sprechgesang geschmacklich einzuschätzen sein, der Post-Rock ist als musikalische Einheit sehr atmosphärisch und treibend.

Muss sich seine Fanbasis nicht groß und lange suchen.


 De La Quimera, El Dolor - Antier
Antier aus Barcelona
Verschachteln spanische Formationen meist landestypische Einflüsse, bleiben Antier weitgehend davon befreit, spielerisch und unkompliziert sind die Bögen aufgebaut, schon im Opener „Nada Está Escrito“ wird der Hörer mitgerissen von der spanischen Impulsivität. Aufgefallen und ein positiver Aspekt ist die Dominanz von Schlagzeug auf dem Album, der Song „Sin Dejar De Respirar“ ist ein bezeichnetes Beispiel. In Verbindung mit den energischen Gitarrenarrangements definitiv ein Highlight. Die Dynamik ist ein weiteres positives Kriterium auf dem Werk, welches nicht unerwähnt bleiben sollte. Die progressive Rockebene streift man angenehm mit Stücken wie beispielsweise „Más Allá De La Miseria“ oder „Al Final Todo Fue“. Lieder, die das Album nicht eintönig ausfallen lassen.

Technisch ist das Album ebenfalls recht ausgefeilt und man hat schon den Eindruck, die beiden Jungs verstehen es auch tadellos, worauf es ihnen ankommt. De La Quimera, El Dolor ist jedenfalls ein Album, welches sich seine Fanbasis nicht groß und lange suchen muss. Wer der spanischen Sprache mächtig ist, der hat mit Antier ein großartiges Projekt in seiner Sammlung. Aber generell kann man festhalten, die Spanier haben eine Zukunft im Genre. Das Album gibt es völlig umsonst auf allen Streamplattformen zum Download, unter anderen bei Bandcamp. Für 8 Euro gibt es handsignierte CDs mit atemberaubenden Artwork.




TRACK LIST

1. Nada Está Escrito 03:33
2. Al Arder Bajo El Cielo 07:37
3. Más Allá De La Miseria 04:43
4. De La Quimera, El Dolor 05:07
5. Sin Dejar De Respirar 07:30
6. En Un Último Suspiro 03:00
7. Del Hambre, La Desidia 06:13
8. Al Final Todo Fue 06:12






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