Donnerstag, 14. Juli 2016

JP Hartnett - 8 (2016)

Moderne Klassik mit melancholischen Facetten.
Pianisten haben es heute nicht sehr leicht. Der Grund, es gibt auf der Welt wahrlich sehr viele talentierte Musiker, die es schwer haben, aus der Masse herauszustechen. Einige haben diesen Schritt erfolgreich getan und sind weltberühmt, andere kommen über einen gewissen Grat nicht hinaus. Potenzial haben sie alle, denn klassische Musik ist ein Genre, welches heute noch keine Anzeichen macht, den Reiz und den Charme zu verlieren. John-Patrick Hartnett aus London zählt definitiv zu diesen Talenten, wie seine aktuelle EP „Eight“ beweist.

Doch Musik ist nicht die einzige Leidenschaft, welche der Londoner nachgeht. John-Patrick Hartnett ist auch ein Grafikdesigner, Dozent und Autor. Eine kreative Seele wohnt also in ihm. Leidenschaft ist auch das Stichwort, wie man die Musik auf „8“ zu klassifizieren hat. Alleine schon die Klaviersonaten wurden mit viel Emotionen komponiert und decken so ziemlich jede Gefühlslage im Leben ab. Selten, aber trotzdem vorhanden, werden minimale elektronische Arrangements eingebunden. Diese Klanglandschaften gehen dank der melancholischen Züge sehr tief in das Herz. Mit fragilen und zarten Klavierspielen erreicht JP Hartnett so auch eine Ebene der Emotionalität, welche auch so einzigartig sind im Genre der modernen Klassik und die einen immer wieder gerne gefangen nehmen mit dieser Harmonie.

Diese Aspekte kommen sehr gut bei den Stücken „Mafeking“ und „Hermit“ zur Geltung. Man schließt die Augen und lässt sich gerne treiben auf dem Meer wahrer pianistischer Kunst. Eine Liebeserklärung an das Klavier und der modernen Klassik ist das Stück „Stephenson“ geworden. Einzig und allein in diese sphärische Klanglandschaft abzutauchen und sich davon entführen zu lassen, bleibt da der Weg, den man gerne annimmt. Sehr expressionistisch geht es in diesem Song zu. Dezent und einfühlsam erklingen die Klangfarben der Kompositionen und harmonieren zu jeder bedenklichen Situation, in der man Musik nicht entbehren kann.

John-Patrick Hartnett schafft es, wie die großen Vorbilder, am Klavier mit Werken zu beeindrucken und einem das Gefühl zu geben, man hat im Inneren sein Gleichgewicht gefunden. Eight richtet sich daher auch in erster Linie an Freunde für ruhige und verträumte Pianoklänge. Für 4 Euro auf Bandcamp begleitet Euch das Werk sicher noch recht lange.





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