Mittwoch, 15. Juni 2016

They Danced Like Programmed Angels - The Current (2016)

Komplexe und vielschichtige Kompositionen aus Ambient und Klassik.
Ein weiteres großartiges Stück in der modernen Klassik stellt das Projekt They Danced Like Programmed Angels dar. Dahinter steckt der kreative Kopf Jon Wolper, der Washington sein Zuhause nennt. Mit seinem neuen Album „The Current“ legt der Amerikaner den ersten Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. The Current vereint moderne Facetten der klassischen Musik mit dem aus dem Ambient. Dass diese Symbiose immer funktioniert ist sicher nichts Neues, trotzdem fasziniert das Album auf jede erdenkliche Weise.

Insgesamt finden 10 Songs auf dem Album ihren Platz, jeder Einzelne malt andere Bilder im Kopf des Hörers. Vorwiegend greift Jon auf die klassischen Instrumente, wie das Piano oder Cello, zurück und arbeitet diese routiniert in die Klanglandschaften aus dem Genre des Ambient ein. Diese Klangteppiche haben sehr oft einen ruhigen, teils auch melancholischen Anstrich, driften aber nie unter eine gewisse Grenze. Auch Nuancen aus dem Post-Rock fließen bei einigen Stücken mit ein, das Album bekommt dadurch eine komplexe und vielschichtige Note. Vorherrschend ist trotzdem oft das Klavier, welches als Führungsinstrument agiert, manchmal aber in den Hintergrund tritt als reine Begleitung, um Platz zu schaffen für atmosphärische Arrangements und minimalen, elektronischen Einflüssen.

Sinnlich und anmutig erklingen daher Songs wie „Gathering Warmth“ oder der Titelsong „The Current“, welche sehr getragen werden von grazilen Klaviersonaten und ambienthaften Kompositionen. Kleine Perlen im Genre, welche Jon hier realisiert hat. Zu fesseln weiß auch das Stück „A Home of Sand and Sun“, eine gelungene und zauberhafte Interpretationen von moderner Klassik. Anders ist es bei dem Song „Spades“, wo die Anteile aus dem Post-Rock sehr hoch ausfallen. Diese werden mit emotionalem Spiel vom Klavier und Cello zu einem traumhaften Hörgenuss verwebt. Auch „Through the Flurries, Tailswept, We Drove“ sticht auf dem Album hervor, mit großen Anleihen aus dem Dark-Ambient. Dicht verpackte Polyphonien verbinden sich aus der modernen Klassik und des Ambient zu einem sphärischen Erlebnis.

Als Fazit bleibt der Gedanke, The Current ist mit seinem neoklassischen Akzent sehr interessant gestaltet. Mit seinem Spektrum quer durch die alternativen Gegebenheiten im Genre zeigt They Danced Like Programmed Angels oder Jon Wolper sehr großes Potenzial. Das Album darf unter der Rubrik „pay what you want“ auf Bandcamp heruntergeladen werden. Da darf man ruhig auf weitere Werke des Amerikaners gespannt sein.




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